Carla Gabriel
Carla Gabriel

Veröffentlichungen in den Jahrbüchern der Frankfurter Bibliothek

Jahrgang 2009



Sehnsucht
©C.Gabriel
 
 
Alltag, hektisch, launisch, streßbeladen.
Wo ist der Ort, an dem ich mich kann laben?
Sehnsuchtsschmerz, Gedanken verloren und
Heimweh nach irgendwo treibt mich um.
 
Und du mein Freund ?
Nach dessen Herze mich verlangt?
Nach deinen fordernd süßen Küssen?
Warum bist du so stumm?
 
Schweig doch still oh töricht Herz!
Lässt Sehnsucht los, gibt’s keinen Schmerz!
Umsonst gehofft, gebangt, gezweifelt, geliebt?
Misstraut, ob´s diese Liebe wirklich gibt.
Ist´s Hirngespinst oder Träumerei
Mitten im Einerlei?
 
Wo ist das Herz, das Meines spürt?
Wo die Lippen, die zärtlich mein Mund berührt?
Wo die Haut, die mit der Meinen
Die höchsten Schwingungen erreicht?
Bleibt alles nur Sehnsucht –
Vielleicht?




Jahrgang 2010



GEDANKEN
©C.Gabriel
 
Gedanken schweifen in die Ferne
Licht suchend am Horizont.
Und auch ein wenig ungewohnt
Was da ich hab so gerne.
Begreifen, dass nicht fertig ist
Was grad´ geboren.
Nach Nahrung suchen
Und doch verloren.
Verloren in der Träume Wunsch
Nach fallen lassen, lieben spüren,
Ein erotisch hart-zart führen.
Verlangen ohne sich zu gehören.
Begehren, ohne sich zu stören.
Wer weiß schon was getrennt
Und was vereint?
Ein schönes Spiel im Winde der Gefühle.
Gedanken in die Ferne schweifen,
Schau´n am Horizont, ob die Gefühle reifen.
Und immer wieder fragen:
Wie werden sie sich tragen?
Wie fühlen sie sich an, in diesem Vögelwahn?
Rückt die Ferne irgendwann
ganz nah,
erstrahlt im starken Lichterstrahl?
Schwebend auf Bahnen von Liebesenergien?
Erschreckend, doch schön auch diese Gefühle
Getragen oder auf goldenen Strahlen entfliehn?
Wir werden es irgendwann verstehn.

 

 


Jahrgang 2011



Sonnenblumen
©Carla Gabriel
 
Einsamkeit hat viele Namen
Und manches mal auch ein Gesicht.
Das Leben hat so viele Gaben
Und eine davon heißt Verzicht.
Siehst Du die Fußspuren neben Dir?
Die Spuren Deiner Begleiter?
Nicht alle sind heut noch hier.
Ein großer Teil zog weiter.
Sind nun weit entfernt
Neuen Begegnungen entgegen.
Habt ein bißchen von einander gelernt
Auf oft kurzen gemeinsamen Wegen.
Und wenn sich mal fanden zwei liebend Seelen
Im Ungestüm der Leidenschaft.
Tat einer mit Sicherheit fehlen,
Das Suchen auf der Wanderschaft.
Denn Sonnenblumen strahlen
Auf schönen Kleidern und im Gesicht.
Das Herz muß Illusionen ertragen.
Die wahre Liebe kann es nicht.

 

 

 


Jahrgang 2012

G L Ü C K
©C.Gabriel

Sag du mir, was ist Glück?
Ein Jeder will es haben.
Mindestens davon ein Stück
Brauchts denn besondre Gaben?

Wünsche, die der Kopf begehrt.
Wünsche, wonach sich das Herz verzehrt.
Des Einen sind Reichtum, Hab und Gut.
Des Anderen Liebeszauberers Glut.

Wie wärs denn mit Bescheidenheit,
Herzensgüte, Frohsinn, Ehrlichkeit,
Gesundheit, Fleiß und Hilfsbereitschaft?
Ob das nicht mehr an Glück ausmacht?

Reich einem kranken Menschen die Hand.
Dankbar sein Herz dir zugewandt
Gönn dem Einsamen ein Wort
Mit dir genießt er auch den stillsten Ort.


Und nun sag DU mir:
WAS IST GLÜCK?
Ja, es ist in DIR
von all diesen Dingen ein kleines Stück.